Langobarden
Die Langobarden

Aus der Frühzeit der Langobarden ist sehr wenig verbürgt. Zwar werden sie in der Zeit um Christi Geburt sowie Mitte des 1. Jahrhunderts wenige Male genannt, allerdings scheint nur deren Ansiedlung „an der Niederelbe“ einigermaßen sicher. Aus der Frühzeit der Langobarden ist sehr wenig verbürgt. Zwar werden sie in der Zeit um Christi Geburt sowie Mitte des 1. Jahrhunderts wenige Male genannt, allerdings scheint nur deren Ansiedlung „an der Niederelbe“ einigermaßen sicher.

Eine nächste, allerdings fragliche Erwähnung fällt in den Beginn der Markomannenkriege (166 oder 167 n. Chr.). Zu dieser Zeit sollen etwa 6000 langobardische und obische Krieger an der mittleren Donau aufgetaucht sein. Ab ca. 490 befinden sich die Langobarden aber mit Sicherheit an der mittleren Donau, seither sind sie ein fester Bestandteil der abendländischen Geschichtsschreibung. Sie ziehen 568 nach Norditalien, gründen ein Königreich und zwei Herzogtümer, werden 774 von Karl dem Großen unterworfen und ins fränkische Reich integriert. Handelte es sich bei diesen Langobarden aber tatsächlich um den gleichen Stamm, der erstmals am Ende des 1. Jh. v. Chr. erwähnt wird? Seine Frühzeit bleibt in sagenhaftes Dunkel gehüllt. Anhand von Funden ist ein Stamm dieses Namens zu dieser Zeit nicht nachweisbar. Daher spricht man heute eher von den „Elbgermanen“, wenn man die germanische Besiedlung nördlich und südlich der Niederelbe bis in die Völkerwanderungszeit hinein meint.

Während der gesamten Periode kam es sowohl zu Abwanderungen als auch zu Wanderbewegungen innerhalb des Gebietes. In dieser großen Siedlungskammer bestehen zwischen den Fundinventaren zwar territoriale Unterschiede, allerdings überwiegen die Übereinstimmungen, ob in Westmecklenburg, Schleswig-Holstein, im Wendland oder in der westlichen Altmark. Im 2. Jh. wanderten größere Bevölkerungsgruppen aus dem Norden und Nordwesten in die Altmark ein, kamen aber in kein menschenleeres Gebiet. Nach einer weltweiten Klimaveränderung, die wiederum größere Wanderbewegungen auslöste, lebten im 5. Jh. weniger Menschen als zuvor in der Altmark. Einen kompletten Exodus gab es aber auch jetzt nicht. Ein großer Teil der abwandernden Verbände zog an die Donau, andere nach Süddeutschland oder gar nach England. Einige Überlegungen gehen heute sogar davon aus, dass am Ende des 5. Jh. sich von der Niederelbe kommende Stammesverbände an der Donau formierten und den tradierten, einst von „Wodan verliehenen“ Stammesnamen „Langobarden“ neu annahmen. Man wollte sich damit möglicherweise eine Zusammenhalt schaffende Stammesidentität geben. Ein Indiz dafür wäre auch der nur aus der Sage bekannte ursprüngliche Eigenname „Winniler“, was wohl lediglich „Kampfgefährten“ bzw. „Verbündete“ bedeutet.