Langobardenwerkstatt Zethlingen
Die Langobardenwerkstatt Zethlingen ist als Außenstelle des Salzwedeler Johann-Friedrich Danneil-Museums das archäopädagogische Zentrum der Museen des Altmarkkreises Salzwedel.
Sie befindet sich am Rande des Dorfes Zethlingen, Stadt Kalbe /Milde, auf dem Zethlinger Mühlenberg.
Erste museumspädagogische Veranstaltungen auf dem Mühlenberg fanden bereits Pfingsten 1990 statt. Seit 1991 befindet sich die Langobardenwerkstatt in dem noch heute genutzten Gelände.
Eigentlicher Grund für das Entstehen der Langobardenwerkstatt war ein seit langem bekanntes germanisches Brandgräberfeld. Der Bestattungsplatz wurde zu großen Teilen während der sogenannten Römischen Kaiserzeit, aber auch noch in der anschließenden Völkerwanderungszeit genutzt. Somit bestattete man mindestens seit dem 2. Jahrhundert bis ins 5./6. Jahrhundert n.Chr. die Toten auf dem Zethlinger Mühlenberg.
Seit den 1820er Jahren ist der archäologische Fundplatz „Zethlinger Mühlenberg“ bekannt. Bis heute konnten hier annähernd 2000 Brandgräber wissenschaftlich erfasst werden. Die aus den archäologischen Ausgrabungen gewonnenen Erkenntnisse lassen vermuten, dass hier in den Jahrhunderten nach Christi Geburt u.a. möglicherweise auch die Langobarden lebten. Die Ausgrabungsbefunde, d.h. Urnen mit Leichenbrand und Grabbeigaben, als da sind: Fibeln (Gewandschließen), Keramik- und Glasperlen, Nähnadeln, Kämme, Schlüssel, Messer oder auch Lanzenspitzen können in einer kleinen Ausstellung besichtigt werden. Ungefähr einen Kilometer nordöstlich des Mühlenberges befand sich zur Zeit der Friedhofsbelegung eine dörfliche Siedlung. Hier fand man 1980 bei Ausgrabungen auch die Überreste eines kleinen Grubenhauses mit sechs Wand- und zwei Giebelpfosten.
1988 wurde in Klötze ein hölzerner Kastenbrunnen ausgegraben, der um 250 n. Chr. datiert werden konnte. Rekonstruktionen dieser und anderer Funde kann man in der Langobardenwerkstatt besichtigen und bekommt so einen Einblick in längst vergangene Zeiten.
In dem interessanten Ambiente von Häusern und Werkstattbereichen haben vor allem Kinder die Möglichkeit, geschichtliches Grundlagenwissen über die handwerklichen Fähigkeiten ihrer Vorfahren zu erwerben, und zwar ganz konkret und praktisch: Man kann alles anfassen, ausprobieren und kosten.
Lag zu Beginn das Hauptaugenmerk noch auf der experimentellen Archäologie (Eisenerzeugung im Rennofen), so steht mittlerweile die Museumspädagogik an erster Stelle. Bei den Aktionstagen für Schulklassen und andere Gruppen können alte Techniken wie Brettchenweben, Töpfern, Schnitzen oder Filzen erlernt werden. Zielgenauigkeit beim Bogenschießen und Kraft und Technik beim Steinstoßen sind unter Beweis zu stellen.
Die Museen des Altmarkkreises Salzwedel organisieren mit Hilfe zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer regelmäßig öffentliche Veranstaltungen auf dem in frühgeschichtlicher Zeit so bedeutsamen Areal des Zethlinger Mühlenberges. Während dieser „Werkstatt-Tage“ wird versucht, einen kleinen Ausschnitt des Lebens in der Altmark in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten zu gestalten. Wissenswertes über die Alltagswelt der Germanen sowie über ihr Totenbrauchtum ist zu erfahren; zusätzlich können Einblicke ins Färben von Wolle mit Pflanzenfarben, ins Korbflechten oder Kupferschmieden gewonnen werden und die Küche probiert neben der berühmten Langobardensuppe auch schmackhafte römische Rezepte aus.
Am Internationalen Museumstag im Mai und zum Tag des offenen Denkmals im September laden wir zum Tag der offenen Tür auf den Mühlenberg ein. Bitte informieren sie sich in den jährlich aktualisierten Veranstaltungsplänen der Langobardenwerkstatt Zethlingen.
Machen Sie mit uns eine Zeitreise und tauchen Sie ein in das Leben der Langobarden vor 2000 Jahren.
Herzlich willkommen !
Kontakt
Langobardenwerkstatt Zethlingen
Zethlinger Dorfstr. 16a
39624 Kalbe
Kontakt über
Danneil-Museum Salzwedel
An der Marienkirche 3
29410 Salzwedel
Tel.: 03901-423380
Fax: 03901-306001
E-Mail: info@danneil-museum.de