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StipendiatenART
Arbeiten von Mariel Poppe und Florian Glaubitz
05.06.-31.08.2025
StipendiatenART
Arbeiten von Mariel Poppe und Florian Glaubitz
Stipendiaten im Salzwedeler Künstler- und Stipendiatenhaus des Jahres 2024
Traditionell gibt das Danneil-Museum den bildenden Künstlern, die im Vorjahr als Stipendiaten in Salzwedel weilten, ein Podium für ihre Werke. Im Jahre 2024 waren das Mariel Poppe aus Berlin und Florian Glaubitz aus Münster.
Mariel Poppe
Für die Zeit des dreimonatigen Arbeitsstipendiums hat sich Mariel Poppe dem Thema Turm als Architektonisches Ausrufezeichen verschrieben. Aus alten Ziegel-Fundstücken und Miniaturziegeln baut sie mögliche und unmögliche Turmbauten, denen die Macht der Monumente entzogen ist: Türme, krumm und schief, perfekt unperfekt, manieristisch verspielt und bizarr surreal.
Insbesondere werden Türme als Marker in Städten und in der Landschaft wahrgenommen. Von oben bieten sie Überblick, von unten Orientierung. Von den zahlreichen, eigen- und einzigartigen Turm- und Torbauten der Altmark inspiriert, entstanden eine Reihe „Architektonischer Ausrufezeichen“, die ab 5. Juni 2025 im Danneil-Museum in Salzwedel zu sehen sein werden.
Der Ziegel- oder Backstein als kleinste Einheit in einem modularen System fasziniert sowohl durch seine Einfachheit und Schlichtheit als auch durch eine erstaunlich große Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten sowie als ältestes vorgefertigtes modulares Bauelement. In Containern, auf Müllhalden und Baustellen Salzwedels findet sich für die Bildhauerin unterschiedlichstes Ausgangsmaterial: Historische Formsteine, glasierte Ziegel, Loch- oder Ziegelstrang, moderne dünnwandige Hohlkammersteine, Pflastersteine, Bohrkerne. Die gefundenen Ziegel-Teile werden durch Montage-Technik miteinander verbunden und teilweise mit Miniaturziegeln im Maßstab 1:10 spielerisch überbaut, also „überschrieben“. Es entstehen Assemblagen, sozusagen dreidimensionale Collagen, vielgestaltige Architektur-Palimpseste.
Florian Glaubitz
Im Rahmen seines Aufenthalts im Künstler- und Stipendiatenhaus Salzwedel hat Florian Glaubitz den Stadtraum sowie das Leben der Menschen vor Ort fotografisch erkundet. Im Spannungsfeld zwischen alltäglichen Eindrücken und dem kulturellen Wandel hinterfragt Glaubitz die Dynamik von Öffentlichkeit und Privatheit.
„Ich möchte nicht nur eine Serie von Einzelbildern schaffen, sondern ein Cluster von Eindrücken, das aufzeigt, was ein ‚Miteinander‘ bedeuten kann“, erklärt der Künstler. Seine Arbeiten laden dazu ein, die Stadt aus einer anderen Perspektive zu sehen und alltägliche Prozesse bewusster wahrzunehmen.
Das Prozesshafte ist für Florian Glaubitz' Arbeit auf vielen Ebenen konstitutiv. Ausgehend von einem wachsenden, in gewisser Weise stets aktivierten und lebendigen fotografischen Archiv arbeitet er in thematischen Werkgruppen, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig erweitern. Seine künstlerischen Formgebungen bedeuten, ebenso wie die fotografische Fragmentierung und Vermischung historischer und zeitgenössischer Prozesse, ein Herstellen von Gleichzeitigkeit. Die mehrteiligen und meist über einen langen Zeitraum gewachsenen Arbeiten entwickelt Glaubitz entweder als Ausstellungen oder als eigenständige Künstlerbücher. Innerhalb neuer, offener Bildzusammenhänge entstehen so Räume künstlerischen Erfahrens von Wechselbeziehungen – zwischen Material und Natur, zwischen Körper, Gestaltung und Gesinnung sowie bezogen auf Glaubitz' Arbeiten selbst, zwischen Inhalt und Form.