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Großsteingrab Diesdorf 1
Errichtung / Bestattungen: Trichterbecherkultur (ca. 3600-3100 v. Chr.)
Diesdorf 1 befindet sich nahe der Straße nach Wittingen und ist über einen Pfad gut zugänglich.
Mittelmäßig erhaltener Großdolmen mit vier Wandsteinpaaren und wahrscheinlich ovaler Umfassung. Die Herren Eduard Krause aus Berlin und Otto Schoetensack aus Heidelberg bereisten um 1890 alle Großsteingräber der Altmark, mit dem Ziel einer systematischen Erfassung, Dokumentation und anschließenden Veröffentlichung. „Beim oberflächlichen Durchsuchen des Bodens“ fanden sie hier einen kurzen grauen Feuersteinmeißel. Mindestens fünf weitere Steingeräte stammen von dieser Fundstelle, darunter zwei „Streitäxte“, eine Felsgesteinhacke sowie zwei Feuersteinbeile. Die zwei Beile befinden sich im Johann-Friedrich-Danneil Museum Salzwedel.
In einer Sage werden auch die Diesdorfer Großsteingräber erwähnt:
„In der Nähe des ehemaligen Klosters Diesdorf sind uralte Hünengräber. Die Sage weiß, daß in einem derselben ein Riesenkönig ruht, dem man unermeßliche Schätze ins Grab gelegt hat. Gar viele haben schon nach diesen gegraben, doch noch keinem gelang es, sie zu finden.“ Nicht weit entfernt befand sich angeblich eine große, trichterförmige Vertiefung mit Wall und Graben namens „Röverkule“ (Räuberkuhle). Mit Holz, Reisig und Tannengrün bedeckt diente sie Räubern als Versteck, von dem aus sie arglosen Reisenden und Wanderern auflauerten. Möglicherweise sind mit den Räuberkuhlen die Diesdorfer Großsteingräber gemeint, deren Ursprung man sich auf diese Art zu erklären versuchte. Vielleicht waren die Gräber zur Entstehungszeit der Sage noch mit Erde bedeckt, und es gab einen offenen Zugang zur eigentlichen Grabkammer („Räuberhöhle“).
Der ziemlich versteckt liegende Großdolmen Diesdorf 3 ist über einen Fußweg durch den Wald erreichbar. Nur wenige monumentale Umfassungssteine sind erhalten. Auf dem Weg dorthin sieht man linkerhand auf einem Feld das nur mäßig erhaltene Grab 2.