Errichtung / Bestattungen: Trichterbecherkultur (ca. 3600-3100 v. Chr.)

Das Großsteingrab liegt auf einem Feld, ist aber die meiste Zeit des Jahres über einen Fußweg zugänglich.

Sehr gut erhaltener Großdolmen mit sieben Wandsteinpaaren und trapezförmiger, ca. 44 m langer, trapezfömiger Umfassung. In dessen Nordwestecke ein ca. 2,2 m hoher und 2,1 m breiter aufrecht stehender Eckstein („Wächter“). Die anderen drei Wächtersteine sind im Laufe der Zeit umgefallen, wobei die beiden an der südöstlichen Schmalseite wohl vor der Umfassung standen. In diesem Bereich befinden sich auch mehrere Bruchstücke von großen Steinen, eines davon mit Sprenglöchern. Für den nordwestlichen Teil der Umfassung, in dem sich auch die Kammer befindet, verwendete man deutlich größere Umfassungssteine als im südöstlichen Abschnitt.
Auf der Oberseite des südwestlichen „Wächters“ sind mehrere runde und ovale Schälchen eingetieft.
An zwei gegenüberliegenden Umfassungssteinen der Längsseiten befinden sich jeweils eine bzw. möglicherweise zwei Rinnen: auf der Nordostseite halbbogenförmig, bis zu 5 cm tief, auf der gegenüberliegenden Südwestseite eher hufeisenförmig und 3 cm tief. Eine weitere Rinne auf dem gleichen Stein ist nur noch in Ansätzen erkennbar.

Die Vertiefung in der Mitte des Hünenbettes stammt von einem Suchschnitt, der in den 1960er Jahren von einem an Geschichte und Archäologie der Altmark interessierten Grenzsoldaten der NVA durchgeführt wurde.

Großsteingrab Drebenstedt 2
Großsteingrab Drebenstedt 2
Bau eines Großsteingrabes mit einfachen technischen Mitteln: Erdrampe, Baumstämme, Hebel, Seile (Grafik: Karol Schauer)
Bau eines Großsteingrabes mit einfachen technischen Mitteln: Erdrampe, Baumstämme, Hebel, Seile. Grafik: Karol Schauer

Aufgrund völkerkundlicher und experimentell-archäologischer Beobachtungen ist für dieses Grab der notwendige Arbeitsaufwand für die Errichtung kalkuliert werden: bei einem zehnstündigen Arbeitstag könnte es von 100 Personen in 40 bis 60 Tagen errichtet worden sein.

Großsteingrab Drebenstedt um 1890, Mitte Konrad Zechlin, rechts Eduard Krause. Foto: Sammlung Eduard Krause, Danneil-Museum Salzwedel
Großsteingrab Drebenstedt um 1890, Mitte Konrad Zechlin, rechts Eduard Krause. Foto: Eduard Krause, Danneil-Museum Salzwedel
Plan von Dr. Walter Sudhoff, links (nach Planskizzen von Eduard Krause und Otto Schoetensack) sowie der neue Vermessungsplan des Großsteingrabes Drebenstedt, Altmarkkreis Salzwedel
Plan von Dr. Walter Sudhoff, links (nach Planskizzen von Eduard Krause und Otto Schoetensack) sowie der neue Vermessungsplan des Großsteingrabes Drebenstedt, Altmarkkreis Salzwedel